Heute hat mir mein Magier Lars wieder den Zaubertrank an gemixt und mir verabreicht.
Es ist die dritte Rutsche, medizinisch korrekt ausgedrückt heißt es „der dritte Zyklus“. Ein Zyklus besteht hier aus zwei Infusionen im Abstand von einer Woche, in der klassischen Krebsbehandlung besteht ein Zyklus aus sechs oder zwölf Behandlungen. Da ich drei Runden mache, ist dies meine Vorletzte Behandlung. Dann wird ein bildnerisches Verfahren angewandt um zu sehen wie der Stand der Dinge ist. Und danach wird eine Entscheidung getroffen wie es weiter geht.
Langsam werde ich Profi IPCT Patient, aber trotzdem immer noch angespannt. Aber mein Magier und seine Kollegin Hilde haben mich prima bei Laune gehalten und mich gut unterhalten. Wie immer ganz toll – denke bin nicht die einfachste Patientin. Aber heute dachte er sich wohl, wenn er die ganze Zeit redet, dann kann ich das nicht tun, haha. Heute erspar ich euch das peinliche Eishauben Bild, ihr kennt es ja schon wie ich dann aussehe. Dafür gibts den Sonnenaufgang von heute Morgen auf meinem Weg vom AirBnB Zimmer zur Klinik.
Zuerst gibts nen Vorlauf mit Dexa, dann, Instulin – damit der Blutzuckerspiegel ordentlich runter geht und der Tumor und seine Kollegen ordentlich Appetit bekommen. Dann folgt das rote Wundermittel Epirubicin das die entarteten Zellen zerstören soll. Dann kommt das Trojanische Pferd die Glukose und direkt da dran gepackt das Zellen auffressende Endoxan.
Also wenn ihr mal richtigen Mega Heißhunger auf nen Obstteller haben wollt, dann kann ich diese Zaubertrank Mischung nur empfehlen!!! Es war der beste genialste Obstteller der Welt den man immer danach bekommt. Glaubt es mir ruhig 🧞♂️🧚♂️🧞♀️ Das Foto erspar ich Euch auch hier, denke das Bild kann nicht hergeben wie wahnsinnig toll er geschmeckt hat!
Dann gabs noch ne Runde lokale Hyperthermie zur Erhitzung und ein bisschen Mesna zum Abschluss…
Mit diesem Heißhunger bin ich direkt nochmal zur weiteren Stärkung ins Klinikrestaurant zum Mittagessen. Da Heute, am Chemotag, Alles ist erlaubt Essens-Tag ist, haha dachte ich. Hm, Pustekuchen, es gab Fisch und den Vertrag ich nicht und was was ich nicht mag. Aber es gab lecker Salat, Suppe und nen supertalentierten Nachtisch, davon hab ich dann gleich zwei…
Kugelrund und fast platzend bin ich dann zum Bahnhof um mir dann den nächsten Zug Richtung Heimat zu schnappen. Auf dem Weg in München noch ne Butterbrezn mit Schnittlauch geholt, wow wie lange hatte ich sowas vermisst, aber heute ist ja „ich darf Alles essen Tag“ und nun sitze ich im Zug und fahre zurück…