Lieber Lindwurm, liebe Lindwürmer, ich wollte Heute mit euch tanzen.
Total gerädert und schwach bin ich aufgewacht. Die letzten drei Nächte kaum geschlafen, da meine Zimmernachbarin sehr unruhig war. Ihr ging es nicht gut und sie hatte Schmerzen. Ich habe mit ihr mit gefühlt und konnte einfach nicht schlafen, zumindest nicht tief genug um mich zu erholen. Diese Energie im Raum machte mich ganz mürbe und raubte mir meine letzte Energie. So da war ich nun morgens, kraftvoll und niedergeschmettert. Wagte es nicht etwas zu sagen, da ich Marina, meine Zimmernachbarin, gestern darauf angesprochen hatte, und sie sich dann dadurch schlecht fühlte, also war ich ruhig, was nicht zur Verbesserung der Stimmung beitrug. Sie kann ja nichts dafür dass sie Nachts unruhig ist und herum läuft und die Energie im Raum für mich unerträglich wird.
Ok, ab zur Hyperthermie und mit dem Lindwurm tanzen. Der Tanz beginnt.
Langsam wird mir warm und es geht mir immer schlechter, meine Kraftlosigkeit schlägt mir aufs Gemüt. Meine Körper kann nicht mehr, meine Emotionen gehen mit mir durch. Meine Tumore fangen an zu schmerzen und ich falle in ein Loch und fühle mich allein gelassen. Alleine auf der Welt, ohne Familie oder andere Unterstützung. Ich fühle mich einsam, ungeliebt. Mir fällt mein verstorbener Kater ein, mein Seelenpartner, mein bester Freund, ich vermisse ihn so sehr, fast täglich, obwohl es schon 2 Jahre her ist, dass er von uns gegangen ist. Ich muss weinen, immer wieder, ganz leise, damit es Niemand hört.
Nun ist es kein Tanz, sondern gleicht eher einem Strudel der mich immer weiter nach unten zieht.
Die Schmerzen werden immer mehr und nun meldet sich sogar meine linke Hüfte, ein Ort in meinem Körper der immer nur schmerzt wenn ich gestresst bin und nicht mehr kann. Meine Angst steigt, dass dort vielleicht auch Mestastasen sind, Meine Tumore rumoren, es wird unerträglich. Eine Taubheit krabbelt zu meinen Händen hinunter und zu meinen Füßen, es kribbelt fast überall in meinem Körper. Ich schwitze immer mehr, merke es aber nicht, Mein Puls steigt. Ich bekomme Schmerzmittel und Etwas zur Beruhigung.
Der Tanz geht weiter und gleicht eher einem Geraufe und Gerangel, nicht ein feiner seichter liebevoller Tanz zur Vereinigung, wie ich es mir gewünscht hatte.
Ich glaube das ist eines meiner tiefen Probleme, ich will es Anderen immer erst Recht machen, bevor ich an mich denke. Ich sage nichts, damit sich meine Zimmernachbarin nicht noch schlechter fühlt, aber darüber vergaß ich wieder mal meine Bedürfnisse. Ich bin auch krank. Ich brauche Zeit für mich,ganz alleine, um mehr zu mir zu kommen und zu sein. Und ich brauche tiefen erholsamen Schlaf mit guter Energie um zu Gesunden. Ja genau das brauche ich, ganz dringend!
Was könnte die Lösung sein? Ich mag meine Zimmernachbarin, aber ich brauche Zeit und Ruhe für mich alleine, besonders Nachts. Ich spreche mit der Schwester, ich bekomme Morgen ein anderes Zimmer. Ich spreche mit Marina, sie versteht zwar nicht was ich sage, vielleicht ist es auch wirr, aber sie nimmt mich in den Arm.